Unsere Wahrnehmung zum Istzustand des derzeitig üblichen tiermedizinischen Vorgehens bei IBD/IGOR des Hundes
Seit mehr als 30 Jahren forschen und therapieren wir nun hinsichtlich IBD/IGOR und „Allergien“ (die oft genug gleichzeitig bei betroffenen Hunden auftreten) zielorientiert mit erfreulichem Erfolg und müssen leider nach wie vor feststellen:
IBD-Hunde werden überdiagnostiziert / untertherapiert
- Folgenschwere Überdiagnostik aus Hilflosigkeit
- frustrierende Therapieresistenz
- oft endlich fälschlicherweise als austherapiert angesehen…
Es ist frustrierend, welch langen Leidensweg offenbar viele IBD-Hunde und damit natürlich auch ihr/e Besitzer/in hinter sich haben.
Es ist für uns erschreckend, welche Tierarztkosten durch die Irrtümer der IBD/IGOR-Diagnostik für manche Hundebesitzer/in faktisch entstehen, bevor sich die Betroffenen letztendlich an uns wenden. Hier ein kleiner Einblick in unsere Statisik, basierend auf der Auswertung unseres Fragebogens, Stand Juli 2025. Wir erwähnen hier aus Datenschutzgründen nur den jeweiligen Namen des Hundes sowie die von Herrchen/Frauchen angegebenen bisherigen Tierarztkosten, natürlich nur ein Bruchteil der gesamten Fälle (derzeit mehr als 9000 Fälle, Stand März 2025):

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Weitere Beispiele Tierarztkosten bei Hunden aus unserer canIBD-Statistik:
Wie kann das sein? Wir verstehen es nicht. Selbst nachweislich informierte Praktiker übernehmen das 3D-Konzept zur Behandlung der canIBD nicht…
Warum wird IBD/IGOR oft nicht erkannt?
IBD / IGOR (oder auch CGE, CHRONISCHE GASTROENTEROPATHIE) hat viele Spielformen und schillernde Erscheinungsbilder, was die klassische Diagnostik oft sehr erschwert. Deshalb möchten wir Sie gerne auf Folgendes hinweisen:
Die folgenschweren Irrtümer bei der Diagnostik von IBD / IGOR
1. Unrichtige Labor-Interpretation
Häufig werden nicht zielführende Screenings oder Suchprofile hinsichtlich der Ursachensuche für die Verdauungsprobleme des Hundes durchgeführt. In unserer langjährigen Praxis sind uns dabei auch immer wieder Fehleinschätzungen der Laborwerte begegnet:
AP-Wert ist erhöht… Schluss: Der Hund hat eine primäre Cholezystitis (Entzündung der Gallenblase)
Pankreasenzyme (cPLI ) erhöht: Der Hund hat eine Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse)
Albumin/Gesamtprotein erniedrigt: Der Hund leidet unter“leaky gut“ statt Teilbefund von IGOR…
Infos, wie es zu den erhöhten Werten bei IBD/IGOR kommt, finden Sie hier.
Folatmangel – wird substituiert
Vitamin B12 -Mangel – wird substituiert 🤔, anstatt Mikrobiom besser zu ernähren, somit IGOR zu bessern

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2. Unnötige, nicht zielführende Analysen
Beispiel: pH Metrie mittels Kapselmessung im Magen
3. Leit-Symptome des IBD-Hundes werden nicht korrekt erkannt
Die Gebetsstellung des Hundes (schmerzbedingt) wird als Hinweis auf Pankreatitis gesehen, nicht als Hinweis auf IGOR.
Auch Schmatzen, Leerschlucken, manisches Selbst-Beknabbern werden nicht im Zusammenhang mit einer canIBD gesehen.
PICA-Syndrom/licky fit werden als eigene, unklare Krankheiten gesehen, nicht als Hinweis auf IGOR.
4. Unpassende Ernährungsweisen führen zu Problemen
Eine zunehmende Haut- und Darmempfindlichkeit der Hunde ist seit Jahrzehnten tierärztlicherseits objektiv festzustellen. Dies kann ernährungsbedingt an mehreren Faktoren liegen:
Fütterung Extruderfutter
Herkömmliches Extruderfutter wird sterilisiert, sehr hoch erhitzt (bis 150°) und hohem Druck ausgesetzt.
Dadurch kann sich die Grundsubstanz unkontrolliert verändern oder sogar zerstört werden. Das Ganze schmeckt auch nicht mehr. Dem wird mit aufgespühten „Coating“ entgegengewirkt, künstliche Geschmacksstoffe und Vitamine werden hinzugefügt.
Wir sind durch unsere jahrzehntelangen Erfahrungswerte davon überzeugt, dass diese starke Bearbeitung des Extruderfutters für viele von canIBD betroffene Hunde problematisch ist.
Nach jeder Nahrungsaufnahme erfolgt eine moderate „normale“ Entzündung im Körper, da JEDES aufgenommene Protein mehr oder weniger körperfremd ist. Es ist zudem um so fremder, je mehr es bearbeitet wurde, was ggfls. die negative Reaktion des Hundes auf die Nahrung erheblich verstärken kann.
Hydrolisierte Futterquellen
Bei hydrolisiertem Hundefutter werden die Proteine aufgespalten, wobei Mikrobestandteile zerstört werden. Plötzlich kann der Hund auch beispielsweise Hundenahrung mit Geflügel fressen, es tritt keine allergische Reaktion mehr auf, da das Immunsystem die Eiweißquelle nach einer Hydrolisierung nicht mehr erkennen kann. Bei diesen Herstellungsprozess ist es meist nötig, künstliche Aromastoffe hinzuzufügen, da die Proteine nach der Hydrolisierung sehr bitter schmecken. Oft kommen bei diesem Verfahren sehr minderwertige Eiweiße zum Einsatz.
Gerade hydrolisierte Futterproteinquellen frustrieren erst nach Wochen mit erneuten Rückfällen wie z.B. Durchfällen des Hundes, nachdem das Immunsystem endlich erkannt hat, dass es technisch unterlaufen werden sollte. Die Auswertung unserer canIBD-Fälle legt nahe, dass durch hydrolisierte Futterquellen bei von IBD betroffenen Hunden meist keine dauerhafte Verbesserung erreicht wird.
Dosennahrung
Auch bei Dosennahrung werden, herstellungs-technologisch bedingt durch Hitze und Druck, Inhaltsstoffe der wertvollen Rohstoffe zerstört. Unsere langjährige Anamnese zeigt, dass Dosennahrung für von canIBD betroffene Hunden als Alleinfutter nicht geeignet ist.
Nicht artgerechte Ernährung des Hundes kann Probleme auslösen
Hundebesitzer fokussieren sich bei der Ernährung ihres Hundes oft auf einen hohen Fleischanteil des Futters, möglichst aus Muskelfleisch. Dadurch werden andere wertvolle Anteile wie Sehnen (hoher Collagenanteil) und Innereien (wertvolle Vitamine, Aminosäuren und Spurenelemente) vernachlässigt. Die Verfütterung unpassender Leckereien wie Kauartikel, Knabberstangen, Leberwurst usw. kann ebenfalls bei Hunden mit IBD zu Magen-Darmproblemen führen. Werden ungeeignete Kohlenhydratquellen verwendet, wie beispielsweise Kartoffeln, Getreide, Reis oder auch Nudeln, führt das oft zu Schwierigkeiten mit der Verdauung und letztendlich in der Gesamtsumme zu IBD und/oder IGOR.
Wir sind überzeugt:
Nur durch low-tech Slow Food, nicht durch high-tech Fast Food/-Flips/ Vollkonserve kann man einen Hund gesund erhalten / wieder gesund bekommen.
5. Leider oft übliche Medikation für den IBD-Hund
Viele Tierärzte setzen leider immer noch Antibiotika und Cortison ein – statt zur Behandlung von IBD das Therapiepuzzle zu nutzen.
Cortison wie Prednisolon wirkt systemisch, aber leider nicht fokussiert auf den Dünndarm. Budesonid hat sich zur canIBD-Therapie nach unseren Studien viel besser bewährt.
Nach wie vor erhalten von IBD betroffene Hunde unpassenderweise Antibiotika wie Metronidazol – statt schlauer präbiotischer Diätetik nach dem MIKROBIOMAX-Merksatz: Nicht nur S²´FERCKL² magSM
6. Erkrankungen und Befall
Beispiele:
Giardien werden als Ursache der Verdauungsprobleme angesehen, nicht als Symptom.
Nur eine Gastritis wird diagnostiziert, nicht aber die dahinterstehenden 3D-Problematik von IBD/ IGOR.
Epileptiforme Anfälle können IGOR-Teilsymptom sein.